Schauplatz Göfis

Lebensraum Streuobstwiese

Ein Projekt der Gemeinde Göfis mit Unterstützung von LEADER

Lebensraum Streuobstwiese

"Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt."
Afrikanisches Sprichwort

Im Wort Streuobstwiese findet sich bereits alles, was diese Form des Obstanbaus ausmacht: verstreut, Obst und Wiese. Sie ist unvergleichlich vielfältiger als eine einförmige Monokultur. In einer naturnah bewirtschafteten Streuobstwiese haben nicht nur die einzelnen Hochstammbäume ausreichend Platz,sie ist zudem ein wunderbarer Gastgeber für über 1000 Tier- und Pflanzenarten.

 
Vom Blätterdach bis zum Erdreich ist jeder Winkel in der Streuobstwiese besetzt. Eine richtige „Villa Kunterbunt“ voller Käfer und Schmetterlinge, Spinnentiereund Tausendfüßler, Hummeln, Honig- und Wildbienen. Nicht zu vergessen die Säugetiere und rund 40 Vogelarten, die hier leben, nisten und nach Nahrung suchen. Dabei rückt die umtriebige Gemeinschaft so manchem Obstschädling zu Leibe. Amseln, Drosseln und Finken suchen auf den Bäumen und in der Erde nach Insekten, Specht und Kleiber picken diese aus den Baumrinden. Luftakrobaten wie Schwalben erjagen sie im Flug und überlassen ihr Revier nachts den Fledermäusen.

 
Vielfältig wie die Bewohner selbst ist auch ihr Speiseplan. Meisen suchen im dichten Laub nach Raupen, während hoch oben in den Baumkronen Mäusebussarde ihre Beute erspähen.

Zahlen & Fakten

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Ein Hochstammobstbaum

  • hat eine Lebensdauer von ca. 100 Jahren und ist somit urenkeltauglich.
  • kann bis zu 12 Meter hoch werden.
  • trägt jährlich ca. 300 bis 500 kg Früchte (zehn Mal mehr als Niederstammbäume).
  • reinigt mit seinen Blättern in einer Stunde 4 Mio. Liter Luft, soviel wie ein Heißluftballon fassen kann.
  • bindet über 100 kg Feinstaub pro Jahr.
  • erzeugt in jeder Stunde 2 kg Sauerstoff.
  • kühlt an heißen Tagen um bis zu 6°C.

Der Wiesendetektiv ...

… murmelt:
Habt Ihr gewusst, dass bei uns über 640 verschiedene Apfel- und Birnensorten aufgespürt worden sind? Seltene Schätze wie „Klosaöpfel“, „Leuser“, „Goldbirne“ und viele andere wachsen oft nur noch auf einzelnen alten  Bäumen. Sie brauchen unseren Schutz.

… verrät:
Auch Bäume werden alt und sterben. Das tote Holz bleibt aber sehr lebendig, weil dort Käfer und Wildbienen einziehen. Vögel und Fledermäuse fühlen sich in Baumhöhlen wohl. Sie brauchen Nistkästen, wenn es zu wenige morsche Bäume in der Streuobstwiese gibt.

… erklärt:
Alte Obstsorten sind selten krank, weil sie sich viele Jahre lang an unser Klima gewöhnen konnten. Damit wir einen guten Apfel- und Birnensaft oder Most trinken können, braucht es viele verschiedene Sorten, süße und saurere.

… flüstert:
In den Büschen, unter Asthaufen und Holzstapeln, da sind sie, die Igel, Zauneidechsen, Blindschleichen, Wiesel und viele andere Tiere. Schnell spricht sich herum, in welchem Garten die besten Verstecke sind.