Christian Berkels Roman Sputnik ist ein eindrucksvolles Beispiel für autofiktionale Literatur, in der persönliche Erinnerungen mit fiktionalen Elementen verwoben werden. Der Titel spielt auf den sowjetischen Satelliten an, der im Jahr von Berkels Geburt (1957) ins All geschossen wurde – ein Symbol für Aufbruch und Veränderung.
Sputnik erzählt die Geschichte eines Jungen, der in West-Berlin geboren wird und zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto aufwächst. Früh erkennt er, dass das Leben eine Bühne ist, auf der jeder eine Rolle spielt. Als Jugendlicher flieht er nach Paris, wo er Literatur, Liebe und Eifersucht entdeckt. Später kehrt er nach Deutschland zurück und taucht in die Theaterwelt der 1970er Jahre ein – eine Zeit des Experimentierens und der Selbstfindung .
Der Roman ist nicht nur eine persönliche Lebensreise, sondern auch eine Reflexion über die deutsche Nachkriegsgeschichte, Schuld und Verantwortung. Berkel gelingt es, die Zerrissenheit und den Aufbruch einer Generation literarisch zu verdichten.
Christian Berkel
Christian Berkel wurde 1957 in Berlin geboren. Er ist ein renommierter deutscher Schauspieler und Schriftsteller. Bekannt wurde er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen, unter anderem in Der Untergang, Operation Walküre und Das Experiment. Neben seiner Schauspielkarriere widmet er sich seit einigen Jahren intensiv dem Schreiben.
Sein literarisches Debüt Der Apfelbaum (2018) erzählt die bewegende Geschichte seiner Eltern während der NS-Zeit. Es folgten Ada (2020) und nun Sputnik (2025), die alle Elemente seiner Familiengeschichte und persönlichen Entwicklung aufgreifen und literarisch verarbeiten.
Berkel gilt als Meister der autofiktionalen Prosa – sein Stil ist elegant, lebhaft und tiefgründig, oft mit einem poetischen Unterton .