Rotlicht – Blutiges Milieu in Vorarlberg

von Sigi Schwärzler

Zahllose Stunden investierte Sigi Schwärzler, Unteroffizier des Österreichischen Bundesheers im Ruhestand, in die Recherchen für sein im Eigenverlage herausgegebenes und mit brisanten Details vollgepacktes Buch. Er beschreibt die düstere Szene über das Rotlicht in Vorarlberg der Jahre 1970’er bis Mitte 1990.

„Bis zur Aufhebung des Landstreichergesetzes gab es in Vorarlberg keine Prostituiertenmorde, keine Schusswaffendelikte und vor allem keine Zuhälterfehden“, informiert Schwärzler. Durch die stark gestiegene Zahl der „Dirnen und Strizzis aus Innerösterreich“ kam es bereits seit 1974 – wenige Monate nach der strafrechtlichen Liberalisierung – wegen Konkurrenzstreitigkeiten unter Zuhältern zu schweren Auseinandersetzungen, die bis in die 90er-Jahre nicht abgerissen hatten. Bis zu 300 „Bordsteinschwalben“ bevölkerten in den späten 1970er- und in den 1980er-Jahren den illegalen Straßenstrich oder gingen in diversen Geheimbordellen zwischen Bregenz und der Schweizer Grenze dem horizontalen Gewerbe nach. Im Kampf um Macht und Moneten entlang der „Goldmeile“ (Betonstraße L 202) lieferten sich heimische Zuhälter sowie Stenze und ihre „Buckel“ aus Ostösterreich untereinander gnadenlose Revierkämpfe, die oft in Mord und Totschlag endeten.

Sigi Schwärzler

1954 in Dornbirn geboren, Unteroffizier beim Österreichischen Bundesheer, seit 2017 im Ruhestand, zahlreiche Spezialverwendungen, wie z.B. Jagdkommando, Heeresschilehrer und Bergführer. Lokalhistoriker mit Schwerpunktthemen von Randkulturen im Vorarlberger Raum.