Auf Einladung von Landwirt Hans Schöch aus Göfis traf sich kürzlich eine länderübergreifende Runde zu einem kleinen Festakt auf der Jamtal-Hütte in der Tiroler Silvretta. Der Einladende wollte zum Abschluss seiner 50-jährigen Tätigkeit als Alpmeister der Alpe Jam (im Volksmund: Schnapfenalm) allen Danke sagen, die ihn während dieser Zeit unterstützt haben.

Die Alpe Jam mit 675 ha Gesamtfläche, davon 260 ha Futterfläche, zieht sich von der Ortschaft Galtür auf der linken Seite des Jam-Baches bis ins hintere Jamtal. Sie ist im 16. Jahrhundert durch eine Erbschaft in Vorarlberger Besitz gekommen. Heute gehört sie der Gemeinde Göfis und wird von der Agrargemeinschaft Göfis bewirtschaftet.

Rund 160 Stück Jungvieh werden dort gealpt. Nur noch 70 Stück kommen aus der Eigentümer-Gemeinde. Der überwiegende Teil wird aus Tirol aufgetrieben, vor allem aus der Gemeinde Fließ, mit deren Landwirten seit über einem Jahrhundert eine enge Zusammenarbeit besteht.

Dass die Tätigkeit des Alpmeisters so einer Alpe, der zudem in 80 km Entfernung seine eigene Landwirtschaft zu bewirtschaften hat, einen großen Einsatz abverlangt, liegt auf der Hand. Wie Hans Schöch, der mit 16 Jahren diese Aufgabe übernommen und bis letztes Jahr ausgeübt hat, in seinen Dankesworten ausführte, ist das nur möglich, wenn man viele wohlwollende und hilfsbereite Helfer und Unterstützer an seiner Seite hat.

Lawinen, Wasserfluten und Muren haben immer wieder große Schäden an den Gebäuden, Straßen und Weiden angerichtet. Mit großartigem Zusammenhalt wurden die Folgen dieser Naturkatastrophen immer wieder bestens gemeistert. Während Schöch´s Zeit als Alpmeister und Gebhard Schöch als Obmann wurde die Alpe elektrifiziert, die Alpgebäude der Unter- und Oberalpe wurden neu gebaut und die Zufahrtsstraße war immer wieder zu erneuern.

Mit dem Schwäbischen Alpenverein, dem die Jamtal-Hütte gehört, der Bergrettung, für die das Land Tirol die Zollhütten zu einem modernen Ausbildungszentrum umgebaut hat und den Illwerken, die für die Wasserumleitung eine Wasserfassung geschaffen haben – alle diese Baulichkeiten befinden sich im Gebiet der Alpe Jam - besteht heute bestes Einvernehmen. Wie von deren Vertretern zu hören war, hat Hans Schöch großen Anteil daran, und zwar durch seine verbindliche und vertrauensvolle Art, mit der er sein Amt ausgeübt hat.

Bei diesem Festakt waren der ehemalige Bürgermeister von Galtür und heutige Tiroler Landesrat für Wirtschaft und Tourismus, Anton Mattle, sowie der langjährige Vorarlberger Agrar-Landesrat Erich Schwärzler anwesend, die vor allem in Katastrophensituationen schnelle und großartige Unterstützung gewährten. Christian Walter und dessen all zu früh verstorbener Vater Herbert Walter waren immer zur Stelle, wenn schnelle Hilfe notwendig war. Gebhard Schöch war 25 Jahre lang als Alpobmann der engste Wegbegleiter von Hans Schöch. Die Tiroler und Vorarlberger Landwirtschaftskammer, die bei fördertechnischen Fragen beratend tätig waren, wurden durch Sepp Grissemann und den früheren Direktor Gebhard Bechter vertreten.  Für die Fließer Landwirte nahmen Erwin Erhart und Reinhold Jäger den Dank entgegen. Die Vertreter der Tiroler Bergrettung und Gottlieb Lorenz von der Jamtal-Hütte durften sich über ein großes Lob der guten Zusammenarbeit freuen. Über die Einladung von Hans waren auch die Alpleute aus dem Allgäu sehr angetan, die heuer erstmals die Hirtschaft auf Jam übernommen haben.

Hans Schöch